Mittwoch, 19. Juni 2013

Von „¿Hola, qué tal?“ zur Ruta Quetzal

Mein Name ist Alina Morling und ich bin 16 Jahre alt. Nach den Sommerferien 2013 werde ich in die 11. Klasse kommen und dem bilingualen Zug „Deutsch-Spanisch“, inklusive Abitur, treu bleiben.

Seit der 5. Klasse lerne ich Spanisch und ab der 8. Klasse werden auch Erdkunde und Geschichte (zuerst nur teilweise) in dieser Sprache unterrichtet.

Von Anfang an haben mich die Sprache, die Lebensart und die Menschen interessiert und begeistert. Die vielen Möglichkeiten, an Austauschfahrten und Reisen teilzunehmen, förderten unter anderem meine Sprachkenntnisse, aber auch das Verständnis für eine andere Kultur.

Anfang 2012 kam Frau Slama (Spanischlehrerin) in meine Klasse und machte Werbung für den „Bundeswettbewerb Fremdsprachen“. Dass dieser, einen Teil meines Lebens verändern würde, hätte ich in diesem Moment nicht gedacht.

Einige Klassenkameraden und ich nahmen an dem Landeswettbewerb für Spanisch in unserer Schule teil. Die Prüfung bestand aus mehreren Teilen: Hörverstehen, Leseverstehen, Landeskunde und eine mündliche Aufgabe.

Ein paar Monate später habe ich mich, aufgrund „besonders guter Leistungen“, für den Bundeswettbewerb qualifiziert und wurde zum Sprachenturnier in Hattingen im September 2012 eingeladen.

Ich durfte ein Wochenende lang das Bundesland Berlin in der Fremdsprache Spanisch vertreten und nette Leute aus ganz Deutschland kennenlernen. Die insgesamt 70 Teilnehmer aus allen 16 Bundesländern (8 Teilnehmer für die Fremdsprache Spanisch) nahmen mit den verschiedensten Sprachen teil. Von Englisch, Spanisch und Französisch über Latein und Altgriechisch bis hin zu Schwedisch war alles vertreten.

Ich muss zugeben, dass die Aufgaben und Prüfungen oft schwer zu lösen und nervenaufreibend waren. Für eine Präsentation in der Fremdsprache innerhalb von wenigen Stunden einen alten Eisenbahntunnel zu besichtigen, Notizen auf Deutsch dazu zu machen, ins Tagungszentrum zurück zu fahren und dann nur 1 ½ Stunden Zeit zu haben, um alle Stichpunkte zu sortieren und zu übersetzen, Karteikarten zu schreiben und dann auch noch ein Plakat dazu zu machen, fand ich sehr anspruchsvoll.

Doch allerdings hat sich all die Mühe gelohnt! Anfang Dezember 2012 bekam ich einen Anruf des Leiters des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen Bernd Sicking mit einer großen Überraschung.

Er schlug mich der Spanischen Botschaft vor, den Preis bei der „Ruta Quetzal 2013“ als einzige deutsche Teilnehmerin dabei zu sein, an mich zu verleihen.

Die Ruta Quetzal ist eine Expeditionsreise, die 1979 von Miguel de la Quadra-Salcedo und  unter der Schirmherrschaft des spanischen Königs Juan Carlos ins Leben gerufen wurde. Jedes Jahr haben ungefähr 250 Jugendliche aus über 50 Ländern im Alter von 16 bis 17 Jahren die Möglichkeit eine unvergessliche Reise, vereint aus Bildung, Kultur und Abenteuer, zu erleben.
 
 
 
Die Teilnehmer (überwiegend Europäer und Lateinamerikaner) können die Menschen und die geographische und historische, lateinamerikanische Kultur entdecken, wie nur einmal im Leben. Es soll nicht nur die Wissenserweiterung erzielen, sondern auch die Entwicklung von Werten wie Solidarität, Zusammenarbeit, Respekt vor der Vielfalt, Anstrengung und Neugier – und das alles kostenlos, denn die gesamte Reise wird u.a. von der spanischen Bank „BBVA“ finanziert.
Diesen Sommer darf ich mit der Ruta Quetzal 2013 auf den Spuren des spanischen Entdeckers des Pazifischen Ozeans und Karl des V. die Länder Panama, Spanien, Belgien und Frankreich durchqueren und viel Neues erleben.
Da wir den Großteil des Gepäcks von der spanischen Firma „Panama Jack“ gesponsert bekommen, durfte ich am 21. Mai dem Botschafter in der spanischen Botschaft persönlich die Hand schütteln, während er mir das Equipment überreichte. Der Inhalt reichte von 2 Wanderrucksäcken, T-Shirts und einem Sombrero über Wanderstiefel und Sandalen bis hin zu Kugelschreiber und Reisetagebuch.
 


 
Einen Tag später wurde ich im Roten Rathaus im Rahmen der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen 2013 von der Kulturrätin der spanischen Botschaft geehrt.
Um alles noch einmal zusammenzufassen: Ich bin unglaublich aufgeregt und kann mich kaum noch vor Vorfreude halten. So eine tolle Chance zu bekommen, so etwas zu erleben, macht mich überglücklich und auch ein bisschen stolz. :)
Alina Morling, 10a

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